Bei den verhaltenstherapeutischen Ansätzen geht es vor allem darum, die erforderliche Arbeitszeit realistisch zu planen, zum vorgegebenen Zeitpunkt tatsächlich mit dem Erledigen der Aufgabe zu beginnen und teilweise auch die Abneigung gegen eine Aufgabe zu verringern. Ein Teil dieser Vorgehensweise kann es sein, für eine Aufgabe bestimmte Zeitfenster festzulegen, die nicht überschritten werden dürfen, und die Aufgabe so in kleinere Etappen zu zerlegen, die leichter zu meistern sind. Auch mit Belohnungen nach einer wirklich erledigten Etappe kann gearbeitet werden.
Trotz des mittlerweile entstandenen Begriffes "Aufschieberitis" für Prokrastination und obwohl man Aufschieben und Prokrastination, wie eingangs erwähnt, gerne gleichsetzt, ist es nicht unbedingt dasselbe. Maßgebliche Unterschiede sind zum Beispiel die Gründe, warum eine Aufgabe aufgeschoben wird, und die Art und Weise, wie mit dem Aufschieben umgegangen wird. Bei echten Leistungseinbußen und Leidensdruck aufseiten der Betroffenen kann man tatsächlich von Prokrastination sprechen. Hier sollten Strategien entwickelt werden, die dieser ungesunden Art des Aufschiebens ein Ende machen.